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Gedankenflieger

Thursday, June 08, 2006

White Heat in London


London. Nachdem ich den Hinflug überlebt habe, bin ich fast im Stansteat Express gestorben. Ein Vater, eine Videokamera, 3 aufgezogene Kinder, ein Ginger Beer und die österreichische Schlagerhitparade aus seinem Handy. Warum denken manche Menschen sie seien der Nabel der Welt und tyrannisieren fremder Menschen Urlaubsohren? Warum kann ich nicht einfach einen Stein vom Himmel fallen lassen.? Genau auf diese trötende Blechdose drauf. Warum begreifen Menschen nicht, das Musik aus winzigen Lautsprechern nicht gut klingen kann? Diese multimedialen kleinen Monster machen mich eines Tages noch wahnsinnig. Bald werde ich den Gedanken auch aufgeben müssen, dass Handys nur zum telefonieren und in der Ecke rumliegend eine Existenz für mich haben. Warum mach ich nicht einfach den Mund auf und sag ihm, dass er anstrengend ist - weil ich dann sofort als ein intoleranter, deppender, nörgelnder Deutscher gelten könnte? Ich beschloss ihm den Start seines Urlaubs nicht zu verderben und macht einen auf autogenes Training. "Ohm".

London zog mich direkt in seinen Bahn. Das Sightseeing wurde komplett ignoriert und stattdessen wurde sich auf "meet and greet" konzentriert. 12h-tägliches, attockes Dauerquatschen um die Erlebnisse der letzten 14 Monate aufzuarbeiten. Das war schließlich der Grund meines Erscheinens auf der grünen Insel. Die Stadt pulsiert einfach nur und dennoch gibt es verdammt viele Ecke, im die man sich verkrühmeln kann, um Luft zu holen. Wir gingen sehr viel aus. Mancherlei Pub rockt mehr als ein Club. Bei der Auswahl des Clubs ist die Qual der Wahl mehr als schwierig: "Gehe ich heute zu Zero7, Fat Freddy's Drop, Gilles Peterson, Mocky, Bob Sinclair, Isobel Campbell oder in eine der hundert anderen Möglichkeiten." Und das war nur der Samstag. Das macht einen wahnsinnig und lässt schnell abstumpfen. Finanzierbar ist der Spaß mit 15 Pfund Eintritt auch nicht all zu oft. Und dennoch schlugen wir im "Egg" einem angesagten Club auf und genossen den nicht sichtbaren Sonnenaufgang von der Terasse aus. Für die Londoner scheint ein Stückchen Himmel viel zu sein!?

London scheint auch ein lebendes Modemagazin zu sein. Wo mein Auge hinstreifte, erblickte es auf ihre Art schräge Typen and crazy chicks. An die Briten im abgefuckten Pete-Doherty-Style muss ich mich allerdings noch gewöhnen. Männer in knallengen Jeans, vor allem im Wadenbereich und dazu Vans sind irgendwie unsexy. Mal sehen, wann diese Welle Deutschland erreicht. Vielleicht hat sie das auch schon, zusammen mit den Gummisohlenschuhen. Es gibt ja kaum noch ein vernünftiges Paar Turnschuhe ohne fette Gummisohle. Megahypes sind fürn A*. Und dennoch bin ich verdammt Stolz auf meine neuen Treter.

Die Menschen sind einfach nur süß. Ein riesiger Schmelztiegel von allerhand Nationen und alle bereit zu einem "hello, how are you?". Jeder scheint in Gespräche integrieren wollen und plabbert drauf los. Diese Lockerheit vermisse ich in good old Germany ab und an. Da wird man schneller für verrückt erklärt, als angesprochen.

Und das Hightlight? Kein Regen und eine Dachterasse! Jeder sollte eine haben!

Die Landung war allerdings hart. 2h bis zum Flughafen, 2h Flug und dann plumste ich in die dörfliche Idylle und schlug hart auf. Am Linzer Hbf wurde meine Reise gestoppt. Feiertag! Es fuhr nichts - stundenlang einfach nur nichts. Args*. Ich schlug mich stunden später mit dem Zug von Siebenkleckersdorf zum nächsten Misthaufen eines anderen Bauernhofes. Den Rest des Wegs dürfte ich mit 15 kg Gepäck im strömenden Regen von einem Dorf zum anderen zu Fuß zurücklegen. Ich verfluchte diese dörfliche Sch*. Aber das gehört wohl zum Reisen auch mal dazu. Ich versuchte mich nicht so anzustellen und verzichtete auf den Daumen zur Straße.

Viele Grüße an die "Corporate Bitch". Hehe, ich schwör, dich kriegen die nicht. Deine anarchische Seele ist stärker. Lass dich anwärmen, aber nicht aufschmelzen! Thx a lot for everything and your big smile =)

1 Comments:

Blogger LEni said...

Ich muss dich enttäuschen. Dieses Photo ist ein Jahr alt. Aber ja, sie ist ein Relikt und es gibt sie noch. Ich werde mal den letzten Flicken draufnähen für den einen oder anderen Streifzug durch Berlin. Immerhin kennst du sie gar nicht in echt. Und sonst gibt es kaum noch zerschlissene Kleidungsstücke im Schrank. Ja, Menschen verändern sich. Das musst ich auch feststellen, als mir heute diese Foto vom letzten Jahr in die Hände fiel. Nur die Innenleben, die bleiben manchmal gleich =)

3:58 AM  

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