Spirit Of Southsides
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Socken rocken auf dem Festival. Ziel erreicht. 3 Tage Musikreise in mitten von entspannten Menschen. Vielleicht lag es am hohen Anteil von Österreichern und Schweizern. Ich hatte nur das Hurricane in Erinnerung. Wie Tomte so schön sagten, scheinen die Leute dort aggressiver zu sein. Das Wort gehirnamputiert verließ seine Lippen. Vielleicht tue ich den Deutschen aber auch unrecht, wenn ich ihnen zeitweise vorhandene Unentspanntheit vorwerfe. Sie dürfen mich demnächst eines besseren belehren. Das Line-Up Southside 2006 war ein Anfang, kommt aber lange nicht an das von 2003 heran. Das war eben die innereste Befriedigung, die sich vielleicht mit dem Melt! Festival in diesem Jahr zu messen wagt. The Kooks waren wie erwartet gut. Bei Death Cab For Cutie würde es mir genügen, sie nur zu hören. Gleiches gilt für Elbow. Sie sind eben einfach mehr was für drinnen im Dunkeln. Mit „Transatlanticism“ und „Different Names For The Same Thing“ haben sie mich dennoch direkt in den Himmel gebeamt. Für den Rest des Wochenendes bin ich auf gedanklichen Wolken über das Festival gesprungen. Ben Harper (was für ein Mann, was für eine Ausstrahlung, Sympathie und was macht der mit seiner Gitarre – zaubern? - Lenny kann einpacken) frischte sie auf und natürlich „Fuck You“ by Archive. Komische Band, die in ihrer Formation total zerrissen und inkonsistent wirkt. „Fold“!
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Den Trubel um „Wir sind Helden“ als Headliner hab ich gänzlich missverstanden. Böse Worte ertrug ich, als ich gegen 30.000 Hörer wetterte. Sie haben sich einfach ausgedudelt, sollten sich mal paar feschere Sprüche ausdenken, wenn sie schon das Bedürfnis haben, soviel auf der Bühne rumzulabern. Ich flüchtete vor den Helden zu Archive und tauchte zu Muse wieder auf. Und OH GOTT – was zur Hölle war das!? Ich bin kein Muse Fan. Die Musik erschließt sich mir nicht wirklich. Aber wie kann man bitte soviel STYLE haben? Sie waren unglaublich. Der nahe Vergleich an das Radiohead-Konzert kreuzte meine Gedanken. Geniale Show – Gedankenrückzug – Glückseeligkeit, die erst wieder mit den Raconteurs auftauchte. Mit dem Auftaktsong „Steady, as she gone“ hatten sie das Publikum auf ihrer Seite. Live ein Muss – Ja Ja Ja oder die Liveversion von „Together“ besorgen. Brendon Benson und Jack White’s perkussives Gitarrenspiel sind wie Jim Jarmusch für die Ohren. Highlight des Festivals schien das Deutschland- Schweden-Ereignis auf Linewand während des Cardigans – Konzerts zu sein. Während wir zu den singenden Schweden hielten, die einen gesunden Abriss ihrer bisherigen Disco gaben, verließen 30.000 Leute das Festival für paar cm² Luft, gefangen in einer runden Kugel. But „Rise and shine“ and be happy. Luft ist zum atmen da.
Und was macht man mit Flyern? Ich schaffte es, mich in einen Kaugummi zu setzen und sämtliche Flyer an meinem Pupser durch die Gegend spazieren zu tragen. Promotiongirl in another way of life. Bitte Placebo - hab ich doch gerne gemacht.
Bei Tomte geschah es dann. Der Unmut der Plattenindustrie zog in schwarzen Unwetterwolken über uns auf. Nach 3 Liedern wurde ihnen der Hahn abgedreht. Alle Konzerte bis auf weiteres eingestellt. Die halbe Bühne drohte davon zu wehen und es sämtlichen Zelten und Pavillons nachzutun. Ausnahmezustand und Randale auf dem Zeltplatz. Warum drehen Menschen in solchen Momenten durch? Unsere überaus liebenswerten Punknachbarn, die es sich zum Ziel gemacht haben, am Ende des Wochenendes in einem stinkenden Müllberg zu sitzen, zettelten ein Happening an, was die Massen anzog. Plötzlich drehte der ein oder andere am Rad, suchte alles was brennen oder spritzen konnte. In der Nähe unseres Lagers gab es einen Metallkubus. Er diente den männlichen Erdbewohnern als öffentliche Toilette in mitten der Zelte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für soviel Toleranz seinen Mitmenschen gegenüber, die es noch nicht mal bei weniger als 38 Grad unlustig finden. Ich werde nie verstehen, warum Männern an jede Ecke pinkeln müssen. Das weiße am Dixieklo ist die Tür! Man kann sie öffnen, wenn man nicht hinten ran pinkeln will! Unser Festivaleindruck endete nun mehr damit, beim Zusammenkratzen der Sturmüberbleibsel anzusehen, wie Müll um den Kubus angehäuft wurde bis er schließlich brannte und die Feuerwehr anrückte. Die Konzerte wurden fortgeführt, aber in Anbetracht von 7 h Fahrt und einer Abgabe am Montag, entschied auch ich mich für die Stauschlange.
Musik, Wiese, Sonne - mehr braucht man an Sonntagen nicht um glücklich zu sein. Alles in allem gerockt und das richtig. Wie Julez so schön sagte: „Das war gut – das machen wir wieder!“
http://www.zeit.de/online/2006/26/festivals
1 Comments:
Am Karten lesen scheitert es weniger. Jaja - mein nächstes Auto hat sicher ein NAVI. Obwohl ich das Schilder lesen eher praktizieren sollte. Oder einfach mal im hellen fahren.
Die Melone ist auch rund. Kreis fahren ist gut, solange er sich schließt.
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