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Gedankenflieger

Tuesday, August 15, 2006

The Earlies - Morning Wonder

Meine neue Vorliebe sind illustrierte, gezeichnete und animierte Musikvideos. „The Earlies“ haben mit ihrem Video und Artwork meinen Nerv dahingehend getroffen. Aufwachen, rausschauen, Tropfen an der Fensterscheibe entdecken, schnell wieder den Vorhang fallen lassen, umdrehen, weiterträumen oder alternativ bunte Bilderwelten pflücken.

Spex.de rezensiert „The Earlies“ so:
„Du liebst Spiritualized, wünschst dir aber zuweilen etwas weniger drogenbedingte Entgleisungen? Du mochtest Mercury Rev, bevor sie zum Prog konvertiert sind, und wartest noch immer auf eine Fortsetzung von »Deserter's Songs«? Dir kommen The Flaming Lips bisweilen etwas zu blöd? Du denkst, dass Grandaddy auch schon mal bessere Platten als die letzte gemacht haben? Dir jubilieren The Polyphonic Spree bei aller Grundsympathie gelegentlich etwas zu nah am Pomp? Du wartest seit Jahren sehnsüchtig auf ein neues Lebenszeichen von Mark »Sparklehorse« Linkous? Gut so. Dann möchte ich dir mit dieser eher unbeholfen wirkenden Einleitung ohne lange Umschweife, wie man es nur bei guten Freunden oder in anonymen Foren tut, diese wunderbare Band empfehlen. Und glaube mir, du wirst mir noch mal dankbar dafür sein.
Die gemischt englischen/amerikanischen The Earlies sind der Traum von vier Menschen, die eine Hälfte lebt in Manchester und Burnley, die andere in Texas; auf der Bühne tummeln sich weitere neun – und auf ihrem bislang einzigen, in England bereits im letzten Jahr erschienenen Album finden sich gar elf zusätzliche Träumer. Die Grundlage für »These Were The Earlies« bilden eine Hand voll nicht zu bezahlende Singles und EPs. Mit ihren musikalischen Einflüssen und/oder Vorlieben könnte die Band Seiten füllen, einen kleinen Eindruck davon geben sie in ihren diversen merkwürdigen »Secret Broadcasts«, wenn sie neben 100 Loops und 99 Obskuritäten das Beste von The Association, Boards of Canada, Dr. John, Gescom, Animal Collective, Black Sabbath, Cpt. Beefheart, Kraftwerk, Scott Walker und Kermit (dem Frosch) zu einer im zartesten Sinne psychedelischen Gesamtmische verbinden. Für echte Fans und Interessierte dürfte es nicht allzu schwer sein, an die gar nicht mal soo geheimen Sendungen zu kommen. Und wenn doch, dann hilft bestimmt ein gutmütiger Earlies-Fan – und gutmütig sind wir alle, wenn es um The Earlies geht.
Ihre Musik lebt in wohlgestalteten Schichten und Überlagerungen, die nicht zuletzt ein Ergebnis ihrer Arbeitsweise sind – »Part mail on land, part mail on wires, all love«. Trotz der damit einhergehenden ständigen Ergänzung und Ausschmückung wirkt »These Were The Earlies« nie überfrachtet oder zerfahren, vielmehr so luftig-schwebend und halbtransparent wie die Gestalten aus dem Reich, das irgendwo zwischen den Wolken zu finden sein müsste – ich kenne mich da nicht so aus, meine mich aber zu erinnern, dass die Ranke einer Zauberbohne dorthin führt. Solange sich auf meinem Balkon nur die Feuerbohnen redlich darum bemühen, den Himmel zu küssen, höre ich weiterhin täglich The Earlies. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.“

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