Hagenberg, Die Zweite*
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*Das Wohnen*
so langsam habe ich mich in den 3,5 x 3,5 m des Zimmers ganz gut eingelebt. Es ist erstaunlich: wenn ich mich in die Zimmermitte stelle, meine Arme ausbreite und mich einmal um die Achse drehe, brauche ich genau einen Meter in jede Richtung, um zu finden, wonach ich suche, oder um zu greifen, wonach mir beliebt. Man spart also viel Zeit, da man keine großen Wege hat :) An die Putzfrauen habe ich mich so langsam auch schon gewöhnt. Ich weiß, wie ich es anstellen kann, dass sie nciht um 8 Uhr in der früh neben meinem Bett stehen, um zu philosophieren, ob da eine oder zwei Personen drin liegen. Man stelle den Mülleimer, ins Vorzimmer - auf diese Weise stehen sie nur jeden zweiten Montag neben dem Bett, um neue Wäsche bereitzulegen. Auf der anderen Seite genieße ich natürlich den Service, von diversen Putzgeräuschen aus dem Bad wach zu werden, um nach ihrem Verschwinden, den guten alten Meister-Propper-Duft im frisch geputzten Bad zu inhalieren. In der Hausordnung steht: "Besucher sind willkommen, dürfen jedoch weder tagsüber noch nachts in den Zimmern schlafen." Und da war er wieder, der Einschnitt in die Privatssphäre. In einem 7-tägigen Selbstversuch, bei dem es mir gelang meinen Besuch zu verstecken, stellte ich fest, das die Hausrodnung doch dehnbar ist. Obwohl das Vertsecken ganz knapp am Versteck im Schrank vorbeischrampte. Das wäre dann wirklich zu klassich gewesen. Wir überlegten uns andere Methoden um unentdeckt zu bleiben. Kommilitonen meinten jedoch schon, dass es kein Problem sei, wenn ab und an jemand übernachten würde.
*Das Studieren*
Ich bin sehr begeistert vom Lehrangebot und den Seminaren. Die Betreuung und Wissensvermittlung ist erstklassig. Die Kursbelegung ist ein Traum, wobei mich die Arbeitsaufgaben ein wenig an meine Grenzen bringen. Aber genau diese Herausforderung habe ich ja gesucht. So sind meine neuen Arbeitsaufgaben ein Animationsfilm mit dem Titel: "At the top of your head" (gefangen im eigenen Kopf) und Visualiserung von Texten zum Thema Kopfkino in After Effects. Darüber hinaus werde ich gerade ein Podcast- und Screaming-Crack. Ich belege ein Seminar, worin die Hausaufgabe darin besteht, Wissen zu unbekanten Themen zu aquirieren, um diese dann als Podcast den anderen Kursteilnehmer bereitzustellen. Ich lerne also sehr viel neues und lese ungwohnt viel. Die triste Umgebung lenkt wenig ab.
*Die Freizeit*
Bleiben wir beim Thema triste Umgebung: Hagenberg ist immernoch ein Dorf. Wer von uns dachte Wernigerode sei ein Dorf, der irrte. In Österreich wäre Wernigerode schon eine Großstadt. Hier ist die Grundversorgung gewährleistet, sprich: Bäcker, Bank, Post, Supermarkt, nichts mehr, gar nichts mehr. Man kann hier nciht mal ein Buch kaufen gehen, geschweige denn einen Bleistift. Es sei denn, man fährt 25 km nach Linz. Keine unüberwindbare Distanz, dennoch nervig. Demletzt trieb es mich nach Linz zu einer Ausstellungseröffnung durch den Künstler Helnwein selbst. Mir wurde ein andere Welt, die zweite Welt in der Zivilisation offenbart, auf die ich mich nach meiner dörflichen Abstinenz hier freue. Und, die Gewissheit, dass ich mich in einem Heim für Kellerkinder befinde, hat sich bestätigt. Das abendliche Vergnügen besteht darin, sich in Hörsäalen zu treffen, um sich Photoshop-Shortcuts gegenseitig beizubringen. Alles ein wenig anders hier. Und die Leute? natürlich nett!
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